Januar 2026
Dienstag, 13. Januar 2026, um 20 Uhr
Kino-Center . Vor dem Kremper Tor 5 . Neustadt
Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Michael Hartung (Charly Hübner) besitzt eine hoffnungslos überschuldete Videothek am Prenzlauer Berg und hat sein ganzes Leben auf das falsche Pferd gesetzt. Als ein ehrgeiziger Journalist ihn mit den „Ergebnissen“ seiner Recherche konfrontiert, ändert sich für den charmant-melancholischen Micha auf einen Schlag alles. Der Mann behauptet, dass Micha vor mehr als drei Jahrzehnten als Angestellter der damaligen Reichsbahn die größte Massenflucht aus der DDR mit organisiert habe. In archivierten Stasi-Akten soll es dafür Beweise geben. Auch Michas Gefängnisaufenthalt und eine Zwangsversetzung in den Braunkohle-Tagebau seien dokumentiert. Von einer verlockenden Gage verführt, bestätigt Micha seine angebliche Heldentat … In seinem letzten Spielfilm hat Regisseur Wolfgang Becker den gleichnamigen Roman von Maxim Leo humorvoll und detailreich verfilmt.
Regie: Werner Becker . Deutschland 2024 . 89 Minuten
Mittwoch, 28. Januar 2026, um 20 Uhr
Kino-Center . Vor dem Kremper Tor 5 . Neustadt
Das Ungesagte
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die NS-Zeit in fast allen deutschen Familien ein Tabuthema: Die Alten hatten kein Bedürfnis zu reden, die Jungen fragten lieber nicht nach. Die Dokumentation „Das Ungesagte“ spürt dem kollektiv Erlebten und Verdrängten nach. Wie kann ein ganzes Volk einer menschenverachtenden, faschistischen Ideologie verfallen? Elf ZeitzeugInnen haben Patricia Hector und Lothar Herzog befragt. Geboren zwischen 1920 und 1936 sind sie als Kinder und Jugendliche in Hitlers Drittes Reich hineingewachsen. Bis auf die beiden Befragten, die jüdischer Herkunft sind, gestehen alle, wie sehr auch sie dem Führer-Kult verfallen waren. In fünf Kapiteln geht es um die anfängliche Begeisterung und die Ideologie, den Krieg und das Schweigen sowie das lange Nachwirken der „braunen“ Jahre. Dabei wird auch deutlich, dass Scham oder Schuldgefühle weiterhin routiniert wegrationalisiert werden.
Regie: Patricia Hector, Lothar Herzog . Deutschland 2025 . 143 Minuten
Februar 2026
Dienstag, 10. Februar 2026, um 20 Uhr
Kino-Center . Vor dem Kremper Tor 5 . Neustadt
Der Fremde
„Der Fremde“ von Albert Camus ist ein Hauptwerk des Existenzialismus und eines der meistgedruckten französischen Bücher des 20. Jahrhunderts. Bereits 1967 von Luchino Visconti mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle verfilmt, wagt sich nun Francois Ozon an das Meisterwerk der Weltliteratur. Während die koloniale Besetzung Algeriens bei Camus nur als Hintergrund dient, wird die neue Verfilmung von Archivmaterial eingeleitet, das die nur Weißen vorbehaltenen Errungenschaften der französischen Fremdherrschaft feiert. Ansonsten hält sich der im eleganten Schwarz-Weiß gedrehte Film eng an den Originaltext. Im Mittelpunkt steht der junge Meursault (Benjamin Voisin), der in Algier wegen des Mordes an einem Araber ins Gefängnis kommt. Rückblenden erzählen, wie es dazu gekommen ist. Wichtiger als das, was passiert, ist dabei die Frage, wie sich Meursault dazu verhält.
Regie: Francois Ozon . Frankreich 2025, 123 Minuten
Mittwoch, 25. Februar 2026 , um 20 Uhr
Kino-Center . Vor dem Kremper Tor 5 . Neustadt
Melt
Schnee und Eis soweit das Auge reicht. Im Film von Nikolaus Geyrhalter taucht man ein in eine weiße Welt. Der Filmemacher hat spektakuläre Schauplätze quer über die Kontinente aufgesucht. Von der Arktis zur Antarktis, von den Alpen zu anderen Hochgebirgen, die derzeit noch ganzjährig schneebedeckt sind. An all diesen Orten hat er Menschen getroffen, die tagtäglich in diesen Landschaften leben und forschen. Seine Protagonist*innen berichten vom Rückgang des Schnees, von schmelzenden Gletschern und zunehmenden Extremwetterlagen. Davon, wie sie den Klimawandel bei der Arbeit und in ihrem Alltag zunehmend spüren. „Melt“ erzählt vom Verschwinden des doch nicht so ewigen Eises. Gefilmt in den Jahren 2021 bis 2025, fängt er gewaltige Momentaufnahmen für die Archive von morgen ein und stellt damit die großen drängenden klimapolitischen Fragen.
Regie: Nikolaus Geyrhalter . Österreich 2025 . 125 Minuten